MAROKKO

Marokko

Marokko

Hätte mir jemand vor ein paar Jahren gesagt, dass ich einmal nach Marokko reisen würde, um einen Dinosaurier zu suchen, ich hätte ihn vermutlich für verrückt erklärt. Jetzt sitze ich hier bei 47 Grad im Schatten und stecke mittendrin – in einem der wortwörtlich „größten“ Abenteuer unserer Vorgeschichte.
Für die Ausstellung „Saurier - Giganten der Meere" im Lokschuppen Rosenheim soll ich die Ausgrabung des deutschen Paläontologen Nizar Ibrahim begleiten. Doch was das wirklich bedeutet, wird mir erst hier vor Ort bewusst. In einem Land, in dem die glühende Sonne nur kurz schläft und das Land und seine leuchtenden Farben in beständigen Staub getaucht werden. Unterwegs mit einer Gruppe von Forschern und zahlreichen Mitarbeitern. Auf der Suche nach den Knochen des Spinosaurus, einem riesigen Raubsaurier, der mit 15 Metern Länge sogar den Tyrannosaurus Rex in den Schatten stellt.

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 Als Nizar Ibrahim vor ein paar Jahren in Marokko durch Zufall dem Dinosaurierskelett eines Spinosaurus auf die Spur kam, war diese Entdeckung eine Sensation. Denn sie führte eine Geschichte und eine Theorie fort, die der deutsche Paläontologe Ernst

Als Nizar Ibrahim vor ein paar Jahren in Marokko durch Zufall dem Dinosaurierskelett eines Spinosaurus auf die Spur kam, war diese Entdeckung eine Sensation. Denn sie führte eine Geschichte und eine Theorie fort, die der deutsche Paläontologe Ernst Stromer vor über 100 Jahren in Ägypten begonnen hatte und die bis dato ungelöst geblieben ist. Ein Teil dieser bedeutenden Expedition in die Urzeit zu sein, hat tatsächlich etwas Elementares und Bewegendes. Auch wenn sie mir ziemlich viel Kraft abverlangt. Rückblickend kann ich sagen, dass dieser Job bis jetzt einer der härtesten meines Lebens war. Die unfassbare Hitze von beinahe 50 Grad im Schatten, nur fünf bis sechs Stunden Schlaf jede Nacht, die trockene Luft, der permanente Staub in meinen Lungen und immer wieder neue fremde Menschen, die uns bei den verschiedenen Stationen und Aufgaben begleiten.

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 Meine Zwei-Liter-Flasche ist auf jeden Fall mein wichtigster Begleiter geworden in dieser Zeit, auch wenn das Wasser mehr an warmen Tee erinnert. Und zugleich ist dieser Trip durch die Wüste und dieses steinige Land der aufregendste, spannendste und

Meine Zwei-Liter-Flasche ist auf jeden Fall mein wichtigster Begleiter geworden in dieser Zeit, auch wenn das Wasser mehr an warmen Tee erinnert. Und zugleich ist dieser Trip durch die Wüste und dieses steinige Land der aufregendste, spannendste und auch lehrreichste, den ich je erlebt habe. Die wissenschaftlichen Diskussionen und Vorgehensweisen der Forscher. Die unterschiedlichen Prozessphasen der Ausgrabungen. Die Helfer, die uns begleiten und die Menschen, denen wir auf unserer Reise begegnen. Das Aufeinandertreffen von Ursprünglichkeit und Fortschritt. Die Weite und Ruhe der Wüste, ihre Farben, ihre Faszination. Ein Stück Unendlichkeit. Im Falle des guten alten Spinosaurus sogar Unsterblichkeit. Denn am Ende der Reise werden wir damit belohnt, dass wir tatsächlich fünf weitere Knochen finden. Was nach wenig klingt, ist jedoch ein entscheidender Schritt für die Wissenschaft und ihre Theorie. Welche das ist, wird natürlich noch nicht verraten.

 Was ich mitnehme für mich, neben all den anderen bleibenden Eindrücken, ist auf jeden Fall mein neues Farbempfinden für Erd- und Sandtöne. Und meine Wasserflasche, die ich seitdem noch mehr liebe.

Was ich mitnehme für mich, neben all den anderen bleibenden Eindrücken, ist auf jeden Fall mein neues Farbempfinden für Erd- und Sandtöne. Und meine Wasserflasche, die ich seitdem noch mehr liebe.

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